Bukarest (ADZ) - Im letzten Monat sind in der Erdbebenregion Vrancea mehr als 40 leichte Beben und damit doppelt so viele wie im Oktober 2012 registriert worden. Der frühere langjährige Leiter des Landesinstituts für Erdphysik, Gheorghe Mărmureanu, schließt ein tieferes Starkbeben nicht aus, allerdings ohne sich zeitlich festzulegen.
In einem Fernsehgespräch sagte der Experte am Sonntag, dass „ein tiefes stärkeres Beben“, ähnlich jenen aus den Jahren 1802 (7,9 Grad auf der Richterskala, in etwa 150 Kilometer Tiefe) und 1940 (7,7 Grad) möglich sei. Im Unterschied zu den für Bukarest verheerenden Erdstößen von 1977 (in 94 Kilometer Tiefe) würden tiefere starke Beben jedoch vornehmlich den Nordosten und weniger den Süden des Landes treffen, so Mărmureanu. Auch der Generaldirektor des Instituts, Constantin Ionescu, bestätigte, dass seine Forscher „einige“ tiefere Beben erwarten.
Rumäniens renommiertester Noteinsatzleiter Raed Arafat sprach erstmals über Behördenpläne im Fall eines Bebens: Die betroffenen Regionen und die Hauptstadt könnten mit sofortigen landesweit anlaufenden Hilfseinsätzen rechnen, man habe sich in den letzten drei Jahren strukturell und ausrüstungsmäßig vorbereitet, betonte der Staatssekretär im Gesundheitsressort. Arafat zufolge sollten die Auswirkungen der von den Behörden jüngst in Aussicht gestellten und per SMS zu versendenden Erdbebenwarnung allerdings gut überlegt werden – eine Massenpanik müsse auf jeden Fall vermieden werden.