Bukarest (ADZ) – Die in einer Notverordnung von Ende letzten Jahres umfassten Maßnahmen zur Konsolidierung des Haushalts durch den Abbau des Defizits von rund 8,5% des BIP werden zwar in einer ersten Phase zu Teuerungen führen, doch die Inflation werde sich Ende des Jahres bei etwa 3,5% einpendeln, so Finanzminister Barna Tanczos (UDMR) in einem Interview mit dem staatlichen Nachrichtensender TVR Info. Tanczos sagte, dass eine Vorlage für das diesjährige Haushaltsgesetz bis zum 27. Januar bereitgestellt werde, die dann in der Koalition und der Regierung geprüft werde, um schließlich ins Parlament zu gehen.
Im Kern gehe es zwar nicht um einen Sparhaushalt, doch müssten sich alle beim Ausgeben öffentlicher Mittel mäßigen, meinte der Finanzminister. Eine bessere Einteilung von Personal- und Finanzressourcen in den Behörden sei durchaus möglich, sodass sich 5 bis 10% der Ausgaben allein durch Managemententscheidungen einsparen lassen, führte Tanczos aus.
In absehbarer Zeit werde es ihm zufolge zwar keine Massenentlassungen im öffentlichen Dienst gehen, doch werde es in den Behörden Bestandaufnahmen und Prüfungen geben, um zu sehen, wie sie sich sinnvoll zusammenlegen lassen. Angesichts der lauten Kritik an den Verdienstverlusten von staatlich Beschäftigten durch den Wegfall von Bonuszahlungen, Überstundengeld und der Halbierung von Urlaubsgutscheinen meinte der Chef des Finanzressorts, dass die Löhne im öffentlichen Dienst grundsätzlich nicht attraktiver sein sollten als in der Privatwirtschaft: Das Gefälle zwischen den Lohnniveaus müsse abgebaut werden, so Tanczos. Über die Zusammenlegung von Institutionen soll eine von PNL-Chef Ilie Bolojan und Premierminister Marcel Ciolacu geführte neu eingerichtete Sonderabteilung der Regierung entscheiden, hieß es noch vor Jahresende.