Bukarest (ADZ) - Zwei Wochen nach dem Absturzdrama in den Westkarpaten und der darauffolgenden missglückten Rettungsaktion der Behörden hat die Staatsanwaltschaft Alba am Dienstag bekannt gegeben, Ansätze eines „schuldhaften Verhaltens“ bei einigen Ministern zu erkennen.
Der Chefermittler von Alba, Augustin Lazăr, erklärte, dass Verkehrs- und Innenressort für die Koordinierung von Krisenzellen zuständig gewesen wären, die jedoch nicht einberufen wurden. Im Eklat um den Tod zweier zunächst überlebender Insassen, die auch an den Folgen einer zu spät erfolgten Rettung gestorben sein könnten, trat bisher nur ein Minister, nämlich Radu Stroe vom Innenressort, zurück, während seine Kollegin vom Verkehrsministerium, Ramona Mănescu, keine Konsequenzen zog und sich auch nicht in der Schuld sieht: Laut geltenden Regelungen könne der Krisenstab ihres Ressorts nur im Fall einer beschädigten Infrastruktur oder einer Mindestzahl von zehn Opfern einberufen werden – die Zahl der jüngst Verunglückten sei folglich zu gering gewesen, sagte Mănescu der Presse.
Weil im Zuge der Ermittlungen auch Mitarbeiter und Entscheidungsträger mehrerer militärischer Strukturen befragt werden müssen, reichte die Staatsanwaltschaft Alba die Akte an die Militärstaatsanwaltschaft weiter, der es nun obliegt, potenzielle Straftatbestände festzustellen.