Französische Behörde liefert Einsichten in Georgescus Wahlbetrug

VIGINUM: Ähnliche Manipulationsrisiken auch in Frankreich bemerkbar

Paris/Bukarest (ADZ) – Ein Bericht der französischen Regierungseinrichtung zur Abwehr von fremden Cybereinwirkungen (VIGINUM) nennt zwei neue Akteure, die an der mutmaßlichen Manipulation im Wahlkampf des prorussischen Kandidaten Călin Georgescu mitgewirkt haben könnten. Um in sozialen Medien für den in der breiten Öffentlichkeit weitgehend unbekannten Kandidaten zu werben, seien Influencer, die über die wahren Zwecke im Dunkeln gelassen wurden, mittels der digitalen Marketingplattform FameUp angeheuert worden. Hinter der Operation tauchen zwei Namen auf: Progresia und Fundament. Wer oder was sich dahinter verbirgt, vermochte VIGINUM jedoch nicht zu sagen, denn über sie seien Erkenntnisse aus offen zugänglichen Quellen nicht auffindbar. Den Nachweis einer russischen Einmischung in den rumänischen Wahlprozess erbringt VIGINUM nicht: Der Auftraggeber hinter der Kampagne zugunsten von Georgescu bleibe unbekannt, schlussfolgert die Behörde, die dem Generalsekretariat für Landesverteidigung und -Sicherheit zuarbeitet. Die dortigen Analysten erkennen ähnliche Risiken auch für Frankreich.  

Die fulminante Zunahme der Sichtbarkeit Georgescus in sozialen Medien, auch und vor allem bei TikTok, sei das Ergebnis einer raffinierten Methode, die im Fachjargon als Astroturfing bezeichnet wird. Dabei wird über eine gezielte Manipulation der jeweiligen Plattform-Algorithmen mithilfe weniger Konten der Eindruck erweckt, dass sehr viele Menschen über ein Thema diskutieren, so dass sich dann andere Nutzer ebenfalls einschalten. Auf diese Weise habe sich beispielsweise die Anzahl der Follower und Aufrufe der TikTok-Seite in den zwei Wochen sprunghaft verdreifacht. Das Stichwort #calingeorgescu sei innerhalb von nur sieben Tagen über 73 Millionen Mal angeklickt worden, so das European Digital Media Observatory laut VIGINUM.