Bukarest (ADZ) – George Becali, erzkonservativer Prominenter und Eigentümer des hauptstädtischen Fußballvereins FCSB muss sich vor dem Amtsgericht Buftea wegen seiner unerlaubten Stimmabgabe bei einem Referendum im Jahr 2018 verantworten.
Becali fällt oft aufgrund von homophoben und frauenfeindlichen Aussagen auf und gehörte zum damaligen Zeitpunkt zu den lautstarken Befürwortern der wegen einer zu schwachen Beteiligung gescheiterten Volksabstimmung, bei der es um eine verfassungsrechtliche Verankerung des Instituts der Ehe als Vereinigung zwischen Mann und Frau ging. Dass er es sich nicht nehmen ließ, seine Stimme abzugeben, bewerteten die Staatsanwälte jedoch als Verstoß gegen Auflagen im Zusammenhang mit einer frühzeitigen Haftentlassung. Becali waren 2015 Teile der Gefängnisstrafe, zu der er unter anderen wegen Korruption und Freiheitsberaubung verurteilt worden war, auf Bewährung erlassen worden. Die Richter hatten ihm dabei ein Wahlverbot auferlegt – das er durch die Beteiligung am Referendum verletzt haben könnte. Wahlbetrug kann mit einem Höchstmaß von bis drei Jahren Gefängnis bestraft werden, wobei Becali dann wahrscheinlich auch seine Reststrafe verbüßen müsste.