Bukarest (ADZ/dpa) - Bundespräsident Joachim Gauck unterstrich nach seinem Gespräch mit dem rumänischen Staatspräsidenten Klaus Johannis Montag im Schloss Cotroceni die engen freundschaftlichen Beziehungen der beiden Länder. Rumänien stehe treu zur europäischen Idee, was wenige Tage vor dem Brexit-Referendum und vor dem NATO-Gipfel in Warschau hervorgehoben werden müsse.
Gauck bezog sich auf die Fortschritte Rumäniens in der Korruptionsbekämpfung und Rechtsstaatlichkeit. Er lobte insbesondere die Antikorruptionsbehörde DNA und nannte sie die „dritte Macht im Staat“. Johannis sagte dazu, er sei überzeugt, dass die Wähler den Kampf gegen die Korruption unterstützen, obwohl einige Kommunalpolitiker, die Probleme mit dem Gesetz haben, wiedergewählt wurden.
Auf der Pressekonferenz standen die in Deutschland umstrittenen Äußerungen von Außenminister Frank-Walter Steinmeier zur Russlandpolitik der NATO im Vordergrund. Die deutsche Diplomatie bemühe sich, Gesprächstüren nach Moskau offen zu halten, sagte Gauck. Dienstag sind der Bundespräsident und der Präsident Rumäniens nach Hermannstadt gereist. Es gab Gespräche beim Deutschen Forum, im Bürgermeisteramt und mit Vertretern der Evangelischen Kirche A.B. Besucht wurden das Brukenthalgymnasium und die Kirchenburg in Heltau. Heute reist Bundespräsident Gauck nach Bulgarien weiter.