Bukarest (ADZ) - Die Leichname der beiden rumänischen Arbeiter, die der blutigen Geiselnahme in der algerischen Gasanlage In Amenas zum Opfer fielen, sind am Dienstagmorgen in die Heimat überführt worden. Rumäniens Blutzoll beschäftigt dieser Tage Politiker und Öffentlichkeit und sorgt zudem für Verstimmungen zwischen Algier und Bukarest.
So stellte der algerische Botschafter Habib Chawdi Hamraoui am Montag klar, dass seine Regierung sich „nichts vorzuwerfen“ habe – in der Kommunikation mit den rumänischen Behörden sei es zu keinerlei Pannen oder Fehlern gekommen. Tags davor hatte das Außenministerium in Bukarest wie mehrere westliche Regierungen die Kommunikationspolitik Algiers gerügt: Man sei über den Gesundheitszustand des zweiten rumänischen Opfers nicht „wahrheitsgetreu“ informiert worden.
Doch auch das Krisenmanagement der rumänischen Seite wurde unter die Lupe genommen: Außenminister Titus Corlăţean wurde am Dienstag vor die außenpolitischen Ausschüsse des Senats und der Abgeordnetenkammer zitiert. Die Vorgangsweise der Krisenzelle wurde als „korrekt und gut“ befunden, wie der Vorsitzende des Senatsausschusses, Petru Filip, nach der Anhörung erklärte. Am Vortag hatte Staatschef Băsescu anlässlich seines Treffens mit den ausländischen Botschaftern darauf verwiesen, dass die rumänischen Behörden ihren Teil der Verantwortung für „das Geschehene“ übernehmen müssten.