Geoană baut Wahlkampfteam für Präsidentenrennen auf

NATO-Vize: „Es geht sehr wohl auch ohne die großen Parteien“

NATO-Vizechef Mircea Geoană | Archivfoto: nato.int

Bukarest (ADZ) - NATO-Vizechef Mircea Geoană baut nach eigenen Angaben sein Team für die auf September vorgezogene Präsidentenwahl auf. Angesichts des „augenscheinlichen Versuchs der aktuellen politischen Oligarchie, den künftigen Präsidenten selbst zu bestimmen, um ihr politisches Regime ein weiteres Jahrzehnt an der Macht zu halten“, sei er persönlich „immer mehr geneigt, dem Land zu dienen“, sagte der frühere PSD-Chef und Außenminister dem Nachrichtensender Digi 24. Die Winkelzüge der Koalition seien nämlich „schlichtweg inakzeptabel“ und keineswegs im Interesse des Landes, stellte Geoană klar. Einen Entschluss über seine Kandidatur im Präsidentenrennen werde er, wie bereits angekündigt, erst nach dem NATO-Gipfel vom Juli fassen, beginne jedoch vorsorglich schon jetzt, ein Wahlkampfteam zusammenzustellen, fügte Geoană hinzu. Den Vorwurf, de facto schon seit geraumer Zeit einen kaum kaschierten Vorwahlkampf auf Kosten des Verteidigungsbündnisses zu führen, wies der NATO-Vize zurück. 

Der Koalition warf der 65-Jährige zudem vor, das „Spiel offenkundig blockieren“ und ihm selbst verdeutlichen zu wollen, dass „es ohne uns nicht geht“. Seiner Meinung nach gehe es jedoch sehr wohl auch ohne die großen Parteien, sagte Geoană, demzufolge es präzendenzlos ist, „fünf Monate vor der Präsidentenwahl noch keinen einzigen Spitzenkandidaten“ der wichtigsten Parlamentsparteien zu kennen. 

Über seine Positionierung gegenüber der PSD befragt, deren Parteichef er immerhin gewesen war, stellte Geoană klar, nach wie vor erhebliche Sympathien „für die sozialdemokratische Wählerschaft“ zu hegen und die sozialdemokratischen Werte weiter hochzuhalten. Mit seiner ehemaligen Partei habe er keine Probleme, da er kein nachtragender Mensch sei, so Geoană.