Georgescu unterliegt bei europäischen Gerichten

Rechtsextremist will keine EU-Mittel: „Wir haben Gott“

Călin Georgescu bleibt unter gerichtlicher Aufsicht: Das haben am Donnerstag die Richter des Amtsgerichts Sektor 1 entschieden, nachdem Georgescu gegen die gerichtliche Aufsicht im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen ihn in Bezug auf sechs Straftaten – der schwerwiegendste Vorwurf lautet versuchte Anstiftung zum Verstoß gegen die verfassungsmäßige Ordnung – geklagt hatte. Außerdem darf er nach wie vor das Land nicht ohne Erlaubnis der Justizbehörden verlassen. | Foto: Inquam Photos / George Călin

Luxemburg/Straßburg/Bukarest (ADZ) - Der ultrarechte Ex-Präsidentschaftsanwärter Călin Georgescu hat sowohl beim Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH) als auch beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) Niederlagen erlitten. Beide wiesen seine Klagen, durch die Georgescu die Organisierung der annullierten Stichwahl erwirken wollte, als unzulässig ab. Der EuGH brummte ihm überdies die anfallenden Gerichtskosten auf.

Der 62-Jährige, der seine neue Präsidentschaftsbewerbung Ende der Woche beim Wahlbüro hinterlegen dürfte, gibt sich indes unbeirrt und sorgt diese Tage für neue Schlagzeilen: So kündigte Georgescu in Interviews mit zumeist ausländischen ultrarechten und/oder prorussischen Influencern an, im Fall seiner Wahl zum Staatspräsidenten das Land ohne EU-Mittel lassen zu wollen: „Das rumänische Volk hat Gott“, man benötige daher keine EU-Mittel, sagte der bekennende Putin-Bewunderer der kremlnahen moldauischen Journalistin Natalia Morari.

Im Gespräch mit dem umstrittenen US-Journalisten James Freeman eröffnete Georgescu zudem, sich für Referenden sowohl über den Austritt Rumäniens aus der EU als auch aus der NATO auszusprechen, laut Euronews.