Gestohlene dakische Artefakte: Regierung richtete Krisenstab ein

Leihgabe ohne Regierungsbeschluss in die Niederlande gebracht

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Bukarest (ADZ) - Die Koalitionsregierung hat nach dem Raub dakischer Artefakte, darunter der berühmte goldene Helm von Coțofenești, aus dem kunsthistorischen Drents Museum im niederländischen Assen einen Krisenstab eingerichtet, dem Vertreter des Innen-, Außen-, Kulturministeriums sowie der Polizei angehören. Regierungschef Marcel Ciolacu (PSD) zufolge beschloss der Krisenstab als Erstes, ein Team von Kriminalbeamten vor Ort zu entsenden, die die niederländischen Polizisten bei ihren Ermittlungen unterstützen sollen. Zudem seien am Montag Experten für Kunsttransporte in Assen eingetroffen, um die restlichen Exponate der Sonderausstellung „Dakien – das Reich von Gold und Silber“ nach Rumänien zurückzubringen. Der Premierminister bestätigte außerdem, dass die Leihgabe ohne einen Regierungsbeschluss ins Ausland gebracht worden ist – die zum Zeitpunkt des Transports der Artefakte in die Niederlande amtierende Ex-Kulturministerin Raluca Turcan (PNL) habe deswegen „einige Erklärungen“ abzugeben, so Ciolacu.

Die niederländischen Medien berichteten indes, dass das in der Causa des Museumsraubs ermittelnde 35-köpfige Team von Kriminalbeamten bereits einer Reihe von Indizien nachgeht. So wird davon ausgegangen, dass mindestens vier Kriminelle am Einbruch beteiligt waren, die sich anschließend nach Deutschland absetzten. Die niederländische Polizei schließt des Weiteren nicht aus, dass auch rumänische Täter direkt oder indirekt am Museumsdiebstahl beteiligt waren. Verdächtigt wird zudem der berüchtigte arabischstämmige, in Deutschland wohnhafte Remmo-Clan, auf dessen Kappe bereits der Münz-Raub aus dem Berliner Bode-Museum (2017) sowie der Juwelendiebstahl aus dem Dresdner Grünen Gewölbe (2019) gehen.