Bukarest (ADZ) - Nach der Lehrerschaft rüsten sich auch die im Gesundheitssektor Beschäftigten für einen Streik: So organisierte der Gewerkschaftsdachverband „Solidaritatea Sanitară“ am Donnerstag einen Straßenprotest mit mehreren tausend Mitgliedern vor dem Regierungssitz, anschließend zog man in einem Protestmarsch quer durch das Hauptstadtzentrum bis vor das Gesundheitsministerium und Parlament. Sollte die Regierung den Forderungen der Protestler nicht bis zum 15. Juni nachkommen, drohe ab Monatsende ein Streik im staatlichen Gesundheitswesen, so die Gewerkschaft. Die Forderungen betreffen vor allem die gängigen, als viel zu gering erachteten Lohnzuschüsse in der Branche – u. a. für den Bereitschaftsdienst der Ärzte sowie für Schichtarbeit an Ruhe- und arbeitsfreien Feiertagen –, sowie den Abschluss eines neuen Tarifvertrags. Beanstandet wird auch das aktuelle Grundgehalt im Gesundheitswesen, das laut Arbeitnehmervertretung „völlig unangemessen“ ist.
Fast zeitgleich teilten die Gewerkschaften aus dem Lehrwesen mit, dass der Lehrer-Streik weiter gehe, bis die Lohnforderungen der im staatlichen Unterrichtswesen Beschäftigten erfüllt und „die Zukunft des heimischen Bildungswesens gesichert“ seien – der Ball liege ganz bei der Regierung. Man werde schon Freitag einen weiteren Großprotest mit rund 20.000 Teilnehmern organisieren und sowohl vor dem Regierungs- als auch dem Präsidialsitz demonstrieren, so die Gewerkschaftschefs. Hauptforderung der Streikenden bleiben Lohnanhebungen – für junge Lehrer von derzeit 2400 Lei auf 4000 Lei netto sowie von 2000 Lei brutto für die restliche Lehrerschaft. Mit ihrem jüngsten Eilerlass hatte die Regierung eine Anhebung der Lehrer-Löhne um lediglich 1000 Lei brutto beschlossen.