Bukarest (ADZ) - In seiner Ansprache zum 4. Juli, dem Unabhängigkeitstag der USA, mahnte US-Botschafter Mark Gitenstein am Mittwoch vor rund 4000 geladenen Gästen, dass „schwache und manipulierte Staatsinstitutionen ein Scheitern der Nationen zur Folge haben“. Der Wohlstand Rumäniens und seiner Bürger hänge von der „Standhaftigkeit der Institutionen“ und weiteren Reformen ab, die internationalen Märkte würden jeden „institutionellen Rückschlag“ hart abstrafen. Rumänien verfüge zurzeit über „mutige Staatsanwälte und Richter“, für die „niemand über dem Gesetz“ stehe, sagte der US-Diplomat unter tosendem Beifall. Er sei sich bewusst, dass „die Kräfte, die eine Rückkehr zum früheren Stand wünschen und Reformen unterbinden, stark und beharrlich sind“, Rumäniens Fortschritt liege jedoch letztlich in den Händen der Bürger, „sie müssen sich diesen Erfolg eben mehr als die internationale Gemeinschaft wünschen“.
Ministerpräsident Victor Ponta sagte, er habe „die Botschaft bezüglich der Unabhängigkeit der Richter“ verstanden. Auch wisse er gar nicht, ob er im kommenden Jahr dem US-Nationalfeiertag noch als Regierungschef beiwohnen werde – das Amt erweise sich mittlerweile als „recht riskant“, so Ponta. Der Premier dankte dem US-Diplomaten, dessen Amtszeit abläuft, für sein Engagement in Rumänien und lobte auch die Verdienste des Staatschefs um die „ausgezeichneten“ bilateralen Beziehungen.