Bukarest (ADZ) - Premier Sorin Grindeanu hat angesichts der zunehmenden Kritik führender Sozialdemokraten an seinem Kabinett offenbart, „diese Spannungen nicht zu verstehen“ – er sei schließlich „kein Neuling“, sondern seit 21 Jahren Mitglied der PSD. Doch glaube er nicht, dass seine Hauptaufgabe darin liege, sich täglich Schlagabtausche mit jemandem zu liefern, sagte Grindeanu am Mittwoch. Für ihn bleibe ausschlaggebend, dass PSD-Chef Liviu Dragnea am Vortag Spekulationen dementiert habe, es auf seinen Abgang abgesehen zu haben.
Fast zeitgleich legte Dragnea indes mit neuer Kritik nach: Bei den Debatten im Parlament zur Gesetzesvorlage betreffend die einheitliche Entlohnung im Staatssektor rügte der PSD- und Unterhauschef die Abwesenheit des Premiers sowie des Finanzministers scharf – vor allem letzterer habe sich einen regelrechten „Affront“ geleistet, auf den man „parteiintern“ noch zurückkommen werde, so Dragnea. Regierungsinsider teilten den Medien daraufhin mit, dass der Premier der Parlamentsdebatte mangels einer Einladung ferngeblieben, während der Finanzminister zu dem Zeitpunkt dienstlich unterwegs bzw. in Paris gewesen sei.