Bukarest (ADZ) – Auf der Grundlage der aktuellen wöchentlichen Erkenntnisse vom Landesinstitut für öffentliche Gesundheit (INSP) könnte bald eine Grippe-Epidemie in Rumänien ausgerufen werden. Das Institut werde die neuen Daten am Donnerstag vorlegen, so Gesundheitsminister Alexandru Rafila. In der Woche bis Weihnachten waren laut INSP fast 141.000 Fälle akuter Atemwegsentzündungen gemeldet worden, darunter auch Grippe und Pneumonie. Im gleichen Zeitraum von 2021 waren es mit knapp 38.000 Fällen deutlich weniger. Es sei die dritte Woche, in der die Anzahl der Erkrankungen rasant steigt, wobei laut Gesundheitsminister Alexandru Rafila die Grippesaison drei bis vier Wochen früher und intensiver eingesetzt habe. Der Anteil der Grippefälle unter den Infektionen habe über zehn Prozent erreicht. Der Minister verdeutlichte, dass eine Epidemie ausgerufen werde, insofern über einen Zeitraum von drei aufeinanderfolgenden Wochen die Infektionsfälle um mindestens 20 Prozent zunehmen und 10 Prozent der Proben positiv auf Grippe testen.
Bei einer Epidemie müssten Gesundheitseinrichtungen die Besucherzeiten anpassen und eine interne Maskenpflicht einführen. Laut Rafila werde das Tragen von Gesichtsschutz außerhalb der Krankenhäuser und Kliniken jedoch lediglich empfohlen.
Vor diesem Hintergrund plant die Regierung, den Export bestimmter Medikamente, darunter einiger Antibiotika und fiebersenkender Mittel für Kinder (Paracetamol, Ibuprofen) für ein halbes Jahr auszusetzen. Allerdings müsse sich dazu auch Brüssel äußern. Das Gesundheitsministerium hat auf seiner Internetseite die Liste der in Rumänien verfügbaren Arzneimittel mit fiebersenkender, entzündungshemmender und antiviraler Wirkung veröffentlicht.