Bukarest (ADZ) - Prof. Dr. Alexandru Rafila, Präsident der Rumänischen Gesellschaft für Mikrobiologie und Mitglied im Exekutivkomitee der Weltgesundheitsorganisation (WHO), hat am Dienstag den Medien erläutert, wie eine schrittweise Lockerung der im Zuge der Corona-Pandemie verhängten Beschränkungen aussehen könnte.
Rafila verwies darauf, dass den Behörden weltweit eine Gratwanderung bevorsteht, da sie de facto zu entscheiden haben, wem der Vorrang gegeben werden soll – der Gesundheit oder der Wirtschaft. Die rumänische Regierung überlege daher eine schrittweise Wiederbelebung der Wirtschaft – als Erstes würden wohl Zahnarztpraxen, Schönheitssalons und kleinere Läden wieder öffnen, so der bekannte Virologe.
Da indes trotz erster Lockerungen nach wie vor auf strikte soziale bzw. räumliche Distanzierung gesetzt werde müsse, gehe er davon aus, dass die Regierung allen Unternehmen ans Herz legen werde, weiterhin nach Möglichkeit auf Heim- und/oder Schichtarbeit zu setzen. An Arbeitsplätzen, wo der Tätigkeitsbereich eine räumliche Nähe der Mitarbeiter voraussetze, seien zusätzliche Schutzmaßnahmen für das Personal unerlässlich.
Rafila stellte weiters klar, dass es 2020 „weder Großveranstaltungen noch Konzerte, nicht einmal Open-Air-Konzerte“ geben wird – weder hierzulande noch sonstwo. Kleinere Veranstaltungen, „mit 50 bis 100 Personen“, seien hingegen denkbar, jedoch strikt abhängig von der Größe des Veranstaltungssaales/-ortes.
Nicht zuletzt verwies der Virologe darauf, dass im Zuge der Wiederbelegung der Wirtschaft auch den öffentlichen Verkehrsmitteln eine größere Aufmerksamkeit geschenkt werden muss – diese hätten erheblich aufgestockt zu werden, insbesondere zu Spitzenzeiten, damit die Menschen keinem Gedränge ausgesetzt würden.