Bukarest (ADZ) - Der angezählte Spitzenkandidat der Wahlallianz PSD-PNL zur Bukarester Oberbürgermeisterwahl, Cătălin Cîrstoiu, hat am Wochenende die von Regierungs- und PSD-Chef Marcel Ciolacu wiederholt geforderte Pressekonferenz abgehalten, um die zunehmenden Vorwürfe der Amtsunvereinbarkeit gegen ihn möglichst aus der Welt zu räumen. Dabei behauptete der umstrittene Leiter des hauptstädtischen Universitätskrankenhauses, aus reiner Nächstenliebe chirurgische Eingriffe oder Behandlungen sowohl bei der Privatklinik seiner Frau als auch in anderen staatlichen Hospitälern vorgenommen zu haben – er komme jeder Bitte von Kollegen nach. Bei der Klinik seiner Frau habe er dies zudem auf Wunsch der Patienten getan, so der Orthopäde. Cîrstoiu beklagte ausdrücklich, „zum Buh-Mann“ der Nation geworden zu sein und eröffnete des Weiteren, sich im Rahmen des Vorwahlkampfes von den Wahlkampfteams der PSD und PNL im Stich gelassen gefühlt zu haben. Der Kandidat stellte außerdem erstmals klar, ohne die Unterstützung der beiden Koalitionsparteien das Handtuch werfen zu wollen – er sei „keineswegs wahnsinnig“, um in einem Wahlrennen auf eigene Faust anzutreten, sagte der Arzt.
Regierungs- und PSD-Chef Ciolacu teilte daraufhin mit, dass Cîrstoiu „vorläufig“ der Spitzenkandidat der Wahlallianz PSD-PNL bleibe – er sei schließlich „kein Krimineller“. Die Koalitionsspitzen würden umgehend, voraussichtlich noch auf ihrer Sitzung von Montag, entscheiden, wie es in puncto Bukarester Oberbürgermeisterrennen nun weitergehen soll, einen gemeinsamen Kandidaten der Koalition werde es „auf jeden Fall“ geben, fügte Ciolacu hinzu. Seinerseits sagte PNL-Chef Ciucă, dass die Koalition über Notfallpläne verfüge, die gegebenenfalls umgesetzt werden könnten.