Bukarest (Mediafax/ADZ) - Der syrische Geschäftsmann Omar Hayssam, der Freitagmorgen der rumänischen Polizei übergeben wurde, soll heute dem Bukarester Stadtgericht vorgeführt werden. Hayssam ist wegen Terrorismus zu einer Haftstrafe von 20 Jahren verurteilt, hat aber auch in weiteren Prozessen kleinere Gefängnisstrafen erhalten.
Laut rumänischem Recht werden diese Strafen zusammengelegt, wobei der Verurteilte die höchste Strafe zu verbüßen hat. Das Bukarester Stadtgericht muss heute über die Untersuchungshaft für Hayssam entscheiden, nachdem diesem auch ein Prozess über die Veruntreuung von 20 Millionen Euro ansteht.
Über die Rückführung von Hayssam haben Präsident Traian Băsescu und Premier Victor Ponta unterschiedliche Erklärungen abgegeben. Băsescu: „Ich bestätige nicht, dass Omar Hayssam in Syrien von einem Flugzeug der rumänischen Armee übernommen wurde.“ Ponta: „Ich kann niemanden betrügen und sagen, dass ich nicht weiß von wo Hayssam gebracht wurde. In einem so schlechten Krimi spiele ich nicht mit.“
Hingegen haben alle Nachrichtensender einen Bericht des syrischen Staatsfernsehens übernommen, in dem ein rumänisches Militärflugzeug auf dem Flughafen in Damaskus gezeigt wird, aus dem Hilfsgüter abgeladen werden. Der Fall Hayssam ist auch deshalb heikel, weil anscheinend mehrere Geheimdienste darin verwickelt sind.