Bukarest (ADZ) – In den sozialen Medien kursieren immer mehr Apelle zu brutalen Angriffen auf vor allem innenpolitische Akteure, die in die jüngsten Ereignisse um die neulich gescheiterten Präsidentschaftswahlen verwickelt waren. In Kleinschlatten/Zlatna (Landkreis Alba) durchsuchte die Polizei eine Wohnung, nachdem ein Mann schon am 6. Dezember in einer Live-Übertragung bei Facebook forderte, dass die Menschen mit Messern und Sensen auf die Straße gehen und so an die Revolution von 1989 anknüpfen sollten. Präsident Klaus Johannis sollte nach Auffassung des Mannes erschossen werden wie einst Nicolae Ceaușescu. Viele Nutzer teilen überdies Aufrufe zu heftigen Protesten gegen Präsident Klaus Johannis an den Tagen nach dem 21. Dezember – zu diesem Zeitpunkt endet sein Mandat als Staatschef, er bleibt jedoch laut Entscheidung des Verfassungsgerichts im Amt bis zur Wahl eines neuen Präsidenten. Die Verfassungsrichter, die am 6. Dezember den ersten Durchgang der Präsidentschaftswahlen für ungültig erklärten und eine Wiederholung der Wahlen verfügten, sind ebenfalls Ziel übelster Angriffe. In einem Video rief ein gewisser B.M.L. zur Erschießung der Richter auf und verlangte sogar nach Schusswaffen, um die Hinrichtung persönlich zu vollstrecken.
Der Leiter des AUR-Kreisverbands in Bistrița-Năsăud, Tiberiu Boșutar, habe dazu aufgerufen, den Sitz der Präfektur in Bistritz in die Luft zu jagen, berichtet News.ro.
In den Landeskreisen Alba, Suceava, Vrancea, Argeș, Brăila und Hunedoara wurde bei mehreren Personen durchsucht, die laut Staatsanwaltschaft in sozialen Medien zu Gewalt aufriefen, darunter zu „Aufstand durch Straßenproteste, Tötung öffentlicher Personen, Sprengung öffentlicher Gebäude“ oder „auf ethnischen, rassischen oder religiösen Grundlagen hetzten“.