Bukarest (ADZ) - Die heiße Sa-haraluft, die Europa schon seit Tagen flutet, hat Rumänien erreicht: Der Wetterdienst gab am Mittwoch für den Süden und Westen des Landes die Warnstufe Orange aus, die am Wochenende stellenweise sogar in Rot übergehen könnte. Von dem Hitze-Hammer betroffen sind nach Angaben des Wetteramtes vorerst zehn Landeskreise – nämlich Temesch, Arad, Sathmar, Sălaj, Bihor, Karasch-Severin, Mehedinți, Dolj, Olt und Teleorman, wo am Freitag und Samstag Werte von bis zu 40 Grad Celsius im Schatten erwartet werden. Für weitere zwölf Landeskreise gilt die Warnstufe Gelb, einzig der Norden des Landes bzw. die Moldau bleibt fürs Erste von der Hitzewelle verschont.
Regierungschef Nicolae Ciucă (PNL) kündigte am Mittwoch angesichts der erwarteten Extremwerte die Einrichtung eines von Katastrophenschutzchef Raed Arafat koordinierten Krisenstabs an und forderte alle Behörden auf, in ihren Kommunen zügig Hitzeaktionspläne einzuführen.
Angesichts der prognostizierten Extremhitze warnen Gesundheitsexperten vor deren Folgen: Kranke und/oder ältere Menschen, die Herzmittel, Medikamente gegen Bluthochdruck, Antidiabetika oder Schmerzmittel nehmen, sowie Säuglinge und Kleinkinder seien besonders gefährdet, doch könnten durchaus auch gesunde Personen mit Hitzschlag in der Notfallaufnahme landen – Hospitäler und Ärzte hätten sich entsprechend auf eine Flut von Patienten sowie Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Hitzekollaps vorzubereiten, so die Experten. Bürgerinnen und Bürger sind ihrerseits ersucht, sich vor der Hitze zu schützen – dazu zählt, möglichst wenig ins Freie zu gehen und wenn, dann vornehmlich morgens und abends, Anstrengungen zu vermeiden sowie mindestens anderthalb Liter Flüssigkeit am Tag zu trinken, während von Alkohol abzusehen ist.