Bukarest (ADZ) - Rumäniens neuer Staatspräsident heißt Klaus Johannis. Der 55-jährige Kandidat der bürgerlichen Wahlallianz ACL errang am Sonntag in der Stichwahl um das höchste Amt im Staat laut Teilergebnissen des Zentralen Wahlbüros 54,50 Prozent der abgegeben Stimmen und damit einen Sensationssieg gegen den Favoriten und amtierenden Premier Victor Ponta, der fast 10 Prozent weniger bzw. 45,49 Prozent der Stimmen auf sich vereinen konnte.
Der neue Staatschef bedankte sich zunächst online: „Wir haben gesiegt, wir haben unser Land zurückgewonnen“ und „Ihr seid wahre Helden, ich danke allen, die heute den Weg zu den Wahlurnen auf sich genommen haben“, ließ Johannis die Wählerschaft auf seiner Facebook-Seite wissen. Am Montagvormittag bedankte sich der gewählte Präsident sodann auf einer Pressekonferenz für die „mehr als 6 Millionen Wählerstimmen“ und stellte klar, dass die Wählerschaft der politischen Klasse ein „klares Wendezeichen“ gesendet habe. Die Verantwortlichen für das neuerliche Wahlchaos im Ausland forderte Johannis auf, ihren Hut zu nehmen. Der scheidende Staatschef Traian Băsescu gratulierte seinem Nachfolger und wünschte ihm viel Erfolg.
Seinen Wahlsieg verdankt der langjährige Bürgermeister von Hermannstadt und frühere Vorsitzende des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien vor allem der höchsten Wahlbeteiligung seit 14 Jahren – landesweit strömten mehr als 11 Millionen bzw. 62,04 Prozent der Bürgerinnen und Bürger zu den Wahlurnen, während im Ausland trotz stellenweise kilometerlanger Schlangen vor den Wahllokalen es immerhin knapp 380.000 Wähler schafften, ihre Stimmen abzugeben.
Premier Victor Ponta räumte seine bittere Wahlniederlage kaum eineinhalb Stunden nach Veröffentlichung der ersten Hochrechnungen ein: Er habe Klaus Johannis zum Wahlsieg beglückwünscht, sagte Ponta kurzangebunden beim Verlassen des PSD-Sitzes. Bis dahin war seitens der Regierungspartei lediglich Vizepremier Liviu Dragnea vor die Presse getreten, um fälschlicherweise einen „äußerst knappen Wahlsieg“ Pontas zu verkünden.