Im rechtspopulistischen Lager rumort es zurzeit gewaltig

Der SOS laufen die Parlamentarier davon, POT beklagt Druck

Bukarest (ADZ) - Für die Kleinpartei SOS der rechtsextremen EU-Abgeordneten Diana Șoșoacă hat die neue Parlamentstagung mit einem K.o.-Schlag begonnen – die Partei büßte nämlich gleich zum Auftakt sechs Parlamentarier ein. So setzten zwei SOS-Senatoren sowie vier -Abgeordnete die Parlamentsleitung davon in Kenntnis, fortan als fraktionslose Parlamentsmitglieder tätig sein zu wollen – sehr zum Unmut ihrer bisherigen Fraktionskollegen, die die Abtrünnigen aufforderten, umgehend als Parlamentarier zurückzutreten.

Die Chefin der Zwergpartei POT des ultrarechten Präsidentschaftsbewerbers Călin Georgescu, Anamaria Gavrilă, warf den Koalitionsparteien PSD und PNL derweil vor, dem rechtspopulistischen Lager Parlamentarier abspenstig machen zu wollen - diese würden „durch unrechtmäßige Geldversprechen“ dazu verlockt, ihren Parteien den Rücken zu kehren, um die „souveränistische Bewegung“ zu diskreditieren, behauptete Gavrilă, die die Ermittlungsbehörden aufforderte, sich deswegen umgehend einzuschalten.

Und auch bei der größten rechtspopulistischen Partei, AUR, rumort es zurzeit erheblich: So warf der frühere AUR-Abgeordnete Antonio Andruseac Parteichef George Simion am Dienstag Mauscheleien mit der PSD, Finanztricksereien mit den Mitteln der Parteiverbände sowie Vetternwirtschaft vor, auch lasse Simion alle kritischen Stimmen umgehend aus der Partei ausschließen. In einem auf Youtube hochgeladenen Statement eröffnete Andruseac zudem, dass es vor der jüngsten Parlamentswahl eine geheime Absprache zwischen PSD und AUR gegeben habe, die vorsah, dass der PSD oder Parteichef Marcel Ciolacu nahestehende Personen, die die PSD nicht mit sicheren Listenplätzen beglücken konnte, als Notlösung auf AUR-Listen den Sprung ins Parlament schaffen sollten.