Bukarest/Paris (ADZ) – Mit ihrem Treffen am Montagabend in Paris haben Premierminister Marcel Ciolacu und sein französischer Amtskollege Michel Barnier einen neuen Schritt in der strategischen Partnerschaft zwischen den beiden Ländern markiert. Ein erneuerter „Fahrplan“ ziele laut Bukarest auch auf einen stärkeren Handel und gemeinsame Energieprojekte ab.
„Die globale Wirtschaftslage macht es noch wichtiger, die wirtschaftliche Komponente unserer Strategischen Partnerschaft zu vertiefen und uns dabei auf Bereiche zu konzentrieren, die Mehrwert schaffen: Informations- und Kommunikationstechnologie, Luftfahrt, Energie, Verteidigungsindustrie. Die Verdoppelung des bilateralen Handelsvolumens in den 16 Jahren der Strategischen Partnerschaft, sein Aufwärtstrend und langjährige Wirtschaftspartnerschaften wie Dacia-Renault sind gute Argumente, um unsere Zusammenarbeit in einer verstärkten Form fortzusetzen“, sagte Premierminister Marcel Ciolacu in Paris.
Ein Beispiel für die intensivierte Zusammenarbeit wäre eine mögliche Partnerschaft zwischen dem französischen Energieriesen EDF und dem Wasserkraftunternehmen Hidroelectrica, die Rumäniens Energieunabhängigkeit stärken könnte. Frankreich habe auch Interesse an langfristigen Investitionen in die Energieinfrastruktur und könne zur Stabilität und Energiesicherheit der Region beitragen, hieß es zudem.
Ende vergangener Woche hatte der Premierminister eingeräumt, dass Rumänien bereits von der europäischen Wirtschaftskrise getroffen werde, aber nicht in eine Rezession schlittere. Wie es um die rumänische Wirtschaft tatsächlich bestellt ist, eruiert im Moment eine IWF-Delegation in Bukarest. Der Weltwährungsfonds hatte neulich seine diesjährige Wachstumsprognose für Rumänien von 2,8% auf 1,9% nach unten korrigiert.