Bukarest (ADZ) - Die angezählte Innenministerin Carmen Dan (PSD) ist am Donnerstag von der Antikorruptionsbehörde DNA mehr als drei Stunden in der sogenannten TelDrum-Affäre verhört worden, in der gegen ihren inzwischen eingekerkerten Ex-Parteichef Liviu Dragnea bekanntlich wegen des Verdachts auf Fördermittelbetrug, Amtsmissbrauch sowie Gründung einer kriminellen Vereinigung ermittelt wird.
Nach Angaben von Dan wurde sie „als Zeugin, nicht als Verdächtige“ vernommen. Zur Einvernahme begab sich die als Dragneas enge Vertraute geltende Innenministerin direkt nach der wöchentlichen Regierungssitzung; vor dem DNA-Sitz wurde sie von Passanten mit Buh-Rufen und Rücktrittsforderungen empfangen.
Ob in dem auf eine Anzeige der Europäischen Betrugsbekämpfungsbehörde OLAF zurückgehenden Teldrum-Verfahren letztlich auch gegen Dan strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet werden, bleibt abzuwarten. Die aktuelle Ministerin hatte etliche der dem umstrittenen Bauunternehmen TelDrum vom Kreisrat Teleorman zugeschobenen und von EU-Geldern finanzierten Bau- und Sanierungsaufträge zunächst als Rechtsberaterin und später als Unterpräfektin sowie Präfektin abgesegnet.