Bukarest (ADZ) – Der Interimschef der oppositionellen Reformpartei USR, Cătălin Drulă, hat am Wochenende bekannt gegeben, im Rennen um den Parteivorsitz antreten zu wollen. Wie der Ex-Verkehrsminister, der als Shooting Star der verblichenen bürgerlichen Koalitionsregierung gegolten hatte, bei Facebook mitteilte, hoffe er, bisher immerhin unter Beweis gestellt zu haben, dass er „kein Schaumschläger, sondern ein Mann der Taten“ sei, der „konkrete Ergebnisse“ liefere. Was die USR als Oppositionspartei und „einzige wahrhaftig liberale Partei im Land“ benötige, seien vor allem „Organisation, Energie“ und „eine sichere Hand am Steuer“. Man sei sich im Klaren darüber, dass „der Kampf um das Schicksal des Landes ein schwerer“ werde, da man dem „Koloss PSD-PNL“ alleine gegenüberstehe, doch habe dieser Kampf ausgefochten zu werden, da nicht mehr und nicht weniger als die Modernisierung des Landes auf dem Spiel stehe. Leadership bedeute für ihn, Verantwortung zu übernehmen, sein Ziel im Auge zu behalten und gegenüber Land und Leuten „keine Gleichgültigkeit“ an den Tag zu legen – er hoffe, dass seine Kollegen entsprechend ihr Vertrauen in ihn setzen könnten, schrieb Drulă.
Der 41-Jährige steht der Reformpartei geschäftsführend bekanntlich seit Anfang Februar bzw. seit dem Rücktritt Dacian Cioloș‘ nach kaum viermonatiger Amtszeit vor. Der neue USR-Chef soll nun nach dem Willen der Parteiführung entweder im Spätsommer oder Herbst auf einem außerordentlichen Parteitag gewählt werden. Drulă dürfte dabei keineswegs der einzige Anwärter auf das Amt des Parteichefs bleiben – Politbeobachter rechnen einhellig damit, dass zumindest der Flügel um den Kronstädter Bürgermeister Allen Coliban seinerseits einen Kandidaten ins Rennen schicken wird.