Bukarest (ADZ) - Nach Moody’s hat nun auch S&P den Ausblick für die rumänischen Schulden verschlechtert. Standard & Poor’s warnt, dass das unsichere politische Umfeld die Haushaltskonsolidierung wahrscheinlich verzögern wird. Das Haushaltsdefizit lag im Wahljahr 2024 bei fast 8,7 % des BIP – deutlich über den Erwartungen der Agentur und ein Hinweis auf Herausforderungen bei der Kostenkontrolle in einer sich verlangsamenden Wirtschaft. Eine lockere Fiskalpolitik werde die Leistungsbilanzdefizite hoch halten. Zunehmend werden die Defizite durch schuldengenerierende Ströme finanziert, wodurch Rumänien möglicherweise dem Vertrauen ausländischer Investoren schade. Der negative Ausblick spiegele die Ansicht von S&P wider, dass die Risiken für die öffentlichen Finanzen Rumäniens in den kommenden Jahren zunehmen werden. Diese Entwicklungen folgen auf ein durchschnittliches Defizit von 7,6 % des BIP ab 2020, während die Schuldenquote um mehr als 15 % gestiegen ist. S&P gehe davon aus, dass die Defizite ohne zusätzliche Maßnahmen nicht vor 2028 unter 6 % des BIP fallen werden. Auch lag das Wirtschaftswachstum 2024 unter den Erwartungen von S&P, da die solide Inlandsnachfrage zu höheren Importen führte, und die Agentur glaubt, dass die Wachstumsaussichten Rumäniens auch 2025 schwierig bleiben. Finanzminister Tánczos Barna erklärte nach der Verlautbarung von S&P, dass Rumänien einen besonnenen Haushalt und einen schlankeren Staat brauche, um die fiskalpolitische Glaubwürdigkeit des Landes zu verbessern.