Johannis bittet Rumänen um Vergebung

Erste Äußerung nach politischer Krise

Kritischen Rückblick übt der scheidende Staatschef bei seiner letzten Rede zum Nationalfeiertag am 1. Dezember, mitten in der politischen Krise, die die Präferenz der Wähler für den rechtsextremen Präsidentschaftskandidaten Călin Georgescu ausgelöst hat. Doch sei er überzeugt, dass die Rumänen „die demokratischen Werte tief verankert haben und diese weiterhin verteidigen werden“, fährt Johannis fort. | Foto: Präsidentschaft

Bukarest (ADZ) - In seiner letzten Rede zum Nationalfeiertag am 1. Dezember und der ersten Äußerung seit der politischen Krise, die die erste Runde der Präsidentschaftswahlen ausgelöst hat, bittet Staatspräsident Klaus Johannis das rumänische Volk um Vergebung: „Liebe Rumänen, ich weiß, dass ich Fehler gemacht und einige von Ihnen enttäuscht habe“, sagt der scheidende Staatschef rückblickend auf seine beiden Mandate. „Ich bitte um Vergebung für Entscheidungen, die Sie enttäuscht haben, und die ich vielleicht nicht ausreichend erklärt habe“, fährt er fort. Doch habe er stets die besten Lösungen für Sicherheit, Wohlstand und das Gedeihen Rumäniens und seiner Bürger angestrebt. 

Die Erklärungen fallen im Kontext des überraschenden Mehrheitsergebnisses für den russlandfreundlichen, NATO- und EU-feindlichen Călin Georgescu. 

„Wir befinden uns jetzt vor einer existenziellen Entscheidung: ob Rumänien ein demokratisches oder ein isoliertes Land sein wird“, warnt Johannis in Bezug auf die Stichwahl am 8. Dezember. Das für Montagabend angekündigte Ergebnis der vom Verfassungsgericht verfügten Neuauszählung der Stimmen steht zu Redaktionsschluss noch aus.