Johannis: EU muss auf Bedürfnisse und Ängste der Bürger reagieren

Präsident führte Gespräche auf höchster Ebene in Deutschland

Johannis im Bundestag: Auf seiner Gedenkrede während der zentralen Gedenkveranstaltung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge zum Volkstrauertag am Sonntag hat Staatspräsident Klaus Johannis eine stärkere und solidarischere Europäische Union gefordert, die den Herausforderungen der Zukunft gewachsen ist. Die Furcht totalitärer Regime vor der Attraktivität europäischer Werte habe dazu geführt, dass die EU als Bedrohung wahrgenommen werde: „Die Kritiker der Europäischen Union sind die Feinde der Demokratie und Freiheit.“ | Foto: Präsidentschaft

Berlin (ADZ) - Mit seinem Amtskollegen Frank-Walter Steinmeier hat Präsident Klaus Johannis unter mehreren Themen auch das gemeinsame Wirken der beiden Länder in der EU angesprochen. Die beiden Staatsoberhäupter wurden sich dabei einig, dass Rumänien und Deutschland durch die Unterstützung pro-europäischer Positionen einen wichtigen Beitrag zum Zusammenhalt der Union und zur Stärkung der europäischen Einheit in diesen unruhigen Zeiten geleistet haben. Präsident Klaus Johannis betonte dabei, dass auch die transatlantischen Beziehungen gestärkt werden müssen, um die Sicherheit Europas angesichts der aktuellen Bedrohungen weiterhin zu gewährleisten, auch im Hinblick auf die neue Regierung im Weißen Haus zu Beginn des nächsten Jahres. Rumänien und Deutschland werden die Ukraine weiterhin dabei unterstützen, sich gegen die russische Aggression zu wehren. 

Auch im Dialog zwischen Präsident Johannis und Bundeskanzler Olaf Scholz standen die aktuellen Herausforderungen der Europäischen Union im Mittelpunkt. In diesem Zusammenhang betonten Johannis und Scholz die Notwendigkeit einer engeren Zusammenarbeit zwischen allen Mitgliedstaaten und schlankerer Verfahren, damit die Union wirksam auf die Notwendigkeit reagieren kann, ihre Wettbewerbsfähigkeit und ihren Einfluss auf globaler Ebene zu sichern. Gleichzeitig müsse die Union allerdings auf die aktuellen Bedürfnisse und Ängste ihrer Bürger reagieren und so die Demokratie und das europäische Projekt gegen den wachsenden Einfluss populistisch-extremistischer Kräfte verteidigen. 

Weitere wichtige Termine beim Deutschland-Besuch des Präsidenten waren eine Rede im Bundestag anlässlich des Volkstrauertags sowie ein Treffen mit Bundestagspräsidentin Bärbel Bas.