Bukarest (ADZ) – Bei einer Videoschalte mit US-Präsident Joe Biden und anderen alliierten Staats- und Regierungschefs – darunter Bundeskanzler Scholz, Frankreichs Präsident Macron und zum ersten Mal in diesem Format auch der japanische Premierminister Fumio Kishida – hat Präsident Klaus Johannis erneut die Bereitschaft Rumäniens signalisiert, als Drehkreuz für die Steuerung der humanitären Hilfen an die Ukraine zu dienen. Rumänien habe die längste Grenze zur Ukraine, sagte er. Laut Präsident Johannis müsse auch die Republik Moldau unterstützt werden, um die ukrainischen Flüchtenden betreuen und eine mögliche neue Energiekrise stemmen zu können. Es sollte übrigens entschlossen und koordiniert vorgegangen werden, um den Einsatz von Energie als politisches Druck- und Erpressungsmittel zu verhindern, forderte Johannis.
Er betonte außerdem, dass die gegenwärtig ernste Sicherheitslage in der Region die Notwendigkeit einer kohärenten und einheitlichen abschreckenden Haltung der NATO an der Ostflanke, vor allem am Schwarzen Meer, bestätige. Ihm zufolge müsse die Bildung der NATO – Kampfgruppe in Rumänien vor diesem Hintergrund beschleunigt werden. Der Präsident rief erneut die Alliierten auf, zusätzliche Truppen und Kapazitäten nach Rumänien zu entsenden.
Inzwischen treffen immer mehr französische Soldaten in Rumänien ein. Nach einer Vorhut landeten nun auch größere Verbände des 500 Soldaten starken französischen Bataillons im Rahmen der schnellen Eingreiftruppe der NATO auf dem Luftwaffenstützpunkt Mihail Kogălniceanu bei Konstanza. Ihre Ausstattung wird auch Panzer und andere Militärfahrzeuge umfassen. Weitere bis 250 französische Soldaten sollen in Estland stationiert werden. Dafür werden bald auch 300 belgische Soldaten in Rumänien erwartet.