Bukarest (ADZ) - Hinsichtlich der Griechenland-Krise haben Rumäniens Spitzenpolitiker noch keinen gemeinsamen Nenner gefunden. Angesichts des griechischen „Nein“ zu den Reformvorschlägen der Geldgeber äußerte Staatschef Klaus Johannis am Montag seine Hoffnung, dass letztlich „politische und wirtschaftliche Reife“ überwiegen werden, um Lösungen „für eine europäische Zukunft Griechenlands“ zu finden.
Premier Victor Ponta hob indes auf Facebook hervor, dass Griechenland über eine „bewundernswerte Demokratie“ verfüge und ein „wichtiger Teil Europas“ sei, das Land würde die EU genauso brauchen wie letztere die Griechen. Er „verabscheue“ alle „Taliban“, die „nun ein Volk zerreißen“, bloß weil es gewagt habe, „anderer Meinung zu sein“. Parallelen zwischen Rumänien und Griechenland, die Wirtschaftsexperten jüngst wegen der verabschiedeten Steuerlockerungen ins Gespräch gebracht hatten, wies Ponta als „manipulatorisch“ zurück, Rumäniens Aufwärtstrend könne bloß durch den „Machthunger“ und das „irrational-chaotische“ Vorgehen der Opposition gefährdet werden.
Wirtschafts- und Handelsminister Mihai Tudose sprach hingegen die Empfehlung aus, dass Rumänien die „Gelegenheit nutzen“ und seine Beziehungen zu Griechenland zügig ausbauen solle – Tourismus etwa werde es dort „immer geben“, über den bestimme keineswegs „nur ein Geldautomat“, so Tudose.