Bukarest (ADZ) - Im Ringen zwischen Premier Sorin Grindeanu und seinem Parteichef Liviu Dragnea um eine weitere Regierungsumbildung, die letzterer fordert und ersterer offenbar ablehnt, nehmen Spitzenpolitiker der PSD ihre eigene Regierung zunehmend unter Beschuss. So klagte die einflussreiche Oberbürgermeisterin von Bukarest, Gabriela Firea, letzte Tage offen über mangelnde Kooperation der linksliberalen Regierung in puncto Rathaus-Projekte und -Vorschläge – die Beziehungen zwischen ihrer Behörde und dem Kabinett Grindeanu seien „schlechter“ als zur Vorgänger-Regierung, so Firea, die noch offenbarte, dass der Premier sich „inzwischen nicht mehr, wie zu Beginn seiner Amtszeit, mit Parteichef Liviu Dragnea konsultiert“. Grindeanu reagierte indirekt: Die „Gegner der PSD“ seien außerhalb, nicht innerhalb der Partei zu suchen, schrieb er bei Facebook. Die Medien berichten derweil über Spannungen auch innerhalb der Regierung: Mehr als ein halbes Dutzend PSD-Minister hätten sich bei Dragnea über Grindeanu beschwert. Bis Mitte Juli werde es wohl zu einer Kabinettsumbildung oder einer neuen Regierung kommen, meinen Politbeobachter.