Bukarest (ADZ) – Die Regierung hat sich mit einer Personalie total blamiert, nachdem Premierminister Marcel Ciolacu den erst am Montag eingesetzten stellvertretenden Leiter des Glücksspielamtes kurzerhand wieder hat gehen lassen, nachdem er offenbar aus den Medien erfuhr, dass der Mann völlig fehl am Platz war. Cristian Pascu hatte nur eine Ausbildung zum Friseur gemacht und mit 32 sein Jurastudium an einer umstrittenen Privatuni abgeschlossen. Mit dem Job in der Chefetage einer wichtigen Regulierungsbehörde hatte er also rein gar nichts am Hut – sein Profil habe nicht gestimmt, stellte der Regierungschef fest.
Ausgegangen war die Entscheidung, den in der Bukarester Schickeria als Starfriseur und Salonbetreiber bekannten Pascu in dieses Amt zu hieven, vom Finanzressort, dem das Glücksspielsamt nachgeordnet ist.
Dort hatte Minister Marcel Boloș die Einsetzung abgestempelt, ohne Cristian Pascu zu kennen. Er habe sich mit seiner Vita nicht befasst, räumte der Minister ein. Sollte jetzt jeder Minister alle Lebensläufe durchlesen, fragte Boloș auf Druck der Journalisten zurück. Es wäre zudem lächerlich, Würdenträgerpositionen auszuschreiben – Leistung könne man ja auch bewerten, nachdem man seine Aufgaben übernommen hat, fügte er hinzu.
Pascu, der als Bezirksrat die PNL im 6. Bezirk vertrat, gab selbst zu, keine Ahnung von seinem zugeteilten Arbeitsbereich zu haben. Er habe keine Erfahrung und kenne den Rechtsrahmen nicht, sagte er G4Media.