Bukarest (ADZ) - PSD und PNL überlegen, bei der Kommunalwahl vom kommenden Jahr zumindest in Großstädten gemeinsame Kandidaten für die Bürgermeister-Rennen vor Ort aufzustellen, da sich beide Koalitionspartner von dem Schritt infolge der geballten Wählerschaft hohe Zugewinne versprechen. Wie mehrere Medienoutlets am Donnerstag übereinstimmend unter Berufung auf Parteikreise berichteten, könnte ein derartiges Szenario für Bukarest wie folgt aussehen: Im 1., 2. und 6. Hauptstadtbezirk würden als gemeinsame Kandidaten der Koalition liberale Anwärter auf das Amt des Bezirksbürgermeisters aufgestellt, während die PSD die Bürgermeister-Anwärter im 3., 4. und 5. Hauptstadtbezirk sowie den Spitzenkandidaten der Koalition für das Amt des Oberbürgermeisters von Bukarest stellen würde – entweder Gabriela Firea-Pandele (PSD) oder, wie neuerdings kolportiert, eventuell sogar Parteichef Marcel Ciolacu selbst. Ähnlich könnten PSD und PNL auch in zahlreichen anderen Städten vorgehen - beschlossen sei zwar noch nichts, doch seien derartige Pläne auf Koalitionsebene bereits erörtert worden, eröffneten die Parteiinsider.
Die Oppositionspartneien USR, PMP und „Macht der Rechten“ verlauteten daraufhin prompt, ihrerseits ein Wahlbündnis bzw. die Gründung eines sogenannten „Mitte-Rechts-Pols“ zu überlegen, der als Alternative zur PNL gedacht ist – letztere habe schließlich durch die mit der PSD eingegangenen Koalition „ihre Wählerschaft auf Geheiß von Präsident Klaus Johannis verraten“, so PMP-Chef Eugen Tomac. Die drei Parteien stellten zudem klar, den amtierenden parteifreien Oberbürgermeister von Bukarest, Nicușor Dan, für eine zweite Amtszeit zu unterstützen – man werde Fireas Rückkehr an die Spitze der Stadtverwaltung zu verhindern wissen.