Bukarest (ADZ) - Neben der Zusammenlegung der im Juni anstehenden Europawahl mit der normalerweise erst im Herbst fälligen Kommunalwahl, die vorgezogen werden könnte, überlegen die Koalitionsspitzen neuerdings auch die Aufstellung gemeinsamer Kandidaten für die Bürgermeisterrennen in mehreren Großstädten, berichteten die Medien am Montag unter Berufung auf Koalitionskreise. Von diesem Schachzug erhoffen sich PSD und PNL vor allem, den in etlichen Großstädten – neben Bukarest auch Temeswar, Kronstadt, Alba Iulia, Bacău, Câmpulung Muscel u. a. - amtierenden Bürgermeistern der oppositionellen Reformpartei USR eine Wahlniederlage bescheren zu können, obwohl sie als Favoriten ins Wahlrennen ziehen. Ein einschlägiger Beschluss der Koalition steht allerdings noch aus – vor allem, weil in einigen Fällen, etwa in Temeswar, weder der lokale PSD- noch der PNL-Verbandschef gewillt scheinen, den Schritt zurück zu machen bzw. auf eine Kandidatur aus den eigenen Reihen zugunsten des Koalitionspartners zu verzichten.
In Bukarest forderte die frühere Oberbürgermeisterin und „einstweilige Kandidatin“ der PSD für das hauptstädtische Rennen um das Bürgermeisteramt, Gabriela Firea Pandele, die PSD-Führung daraufhin am Montag auf, in puncto ihrer Verhandlungen über eine Aufteilung von Spitzenämtern und -kandidaturen auf Koalitionsebene künftig transparenter vorzugehen. Es sei an sich „nichts Schlimmes“, wenn bereits Verhandlungen über Anwärter auf die Ämter des Staats- oder Regierungschefs, der künftigen Parlamentspräsidenten oder auf das Amt des Bukarester Oberbürgermeisters geführt würden, doch hätten diese „offen und argumentiert“ zu erfolgen, damit sie von den Wählerinnen und Wählern auch nachvollzogen werden könnten, so Firea.