Bukarest (ADZ) – Die frühere Gesundheitsministerin der Regierung Dăncilă und aktuelle Managerin des Notkrankenhauses in Baia Mare, Sorina Pintea, ist am Wochenende von Korruptionsjägern wegen des dringenden Verdachts auf „wiederholte Bestechungsannahme“ festgenommen worden. Die PSD-Politikerin wurde umgehend nach Bukarest gebracht und sitzt inzwischen in U-Haft, da ein Haftrichter dem einschlägigen Antrag der DNA stattgab.
Nach Angaben der Antikorruptionsbehörde DNA wurde die Ex-Ministerin in flagranti bei der Entgegennahme eines 120.000 Lei-Schmiergeldes erwischt. Es handele sich dabei um die „zweite Tranche“ einer „7-prozentigen Provision“ für die Vergabe eines Auftrages zur Einrichtung eines neuen OP-Saales in dem Notklinikum, dem Pintea als Managerin vorstand. Eine erste Tranche über 10.000 Euro habe Pintea im Dezember erhalten. Anzeige gegen sie hatte ein Subunternehmer erstattet, der mit der Übergabe des Schmiergeldes beauftragt, vor seinem Treffen mit Pintea von der DNA mit Abhörtechnik ausgestattet worden war und sein Gespräch mit ihr aufgezeichnet hatte. Wie die DNA in ihrem Haftantrag festhielt, soll Pintea die überreichte Tüte voller Geld mit Ausrufen wie „Spitze“ und „perfekt“ begrüßt haben.
Pinteas Sohn brachte indes einen weiteren PSD-Politiker in die Bredouille: In einem bei Facebook hochgeladenen Video behauptete der junge Mann, den Anzeigeerstatter auf dessen Ansuchen hin eben getroffen zu haben; dieser habe ihn wissen lassen, dass er den Ermittlern nichts über weitere 45.000 Euro berichtet habe, die seiner Mutter durch PSD-Senator und Ex-Bildungsminister Liviu Pop ausgehändigt werden sollen – letzterer habe das Geld offenkundig behalten. Pop kündigte prompt an, Pinteas Sohn wegen Verleumdung zu verklagen.