Bukarest (ADZ) – Bis zum 18. Januar läuft noch die Urabstimmung in der Belegschaft, im Februar soll dann die Arbeit niedergelegt werden, führte der Chef des Sanitas-Ortsverbands Bukarest bei Digi TV aus. Die Verdienste der Mitarbeiter in Krankenhäusern gehörten mit Beträgen zwischen umgerechnet 600 – 800 Euro landesweit zu den niedrigsten – dabei herrsche akuter Personalmangel, klagte Viorel Hușanu. Die Angestellten leiden unter Erschöpfung an diesen Tagen: Die Notaufnahmen und Abteilungen seien voll, während andere Angestellte im öffentlichen Dienst nicht einmal aus dem Urlaub zurück sind, beschrieb Hușanu die Situation. Laut Gesundheitsminister Alexandru Rafila habe die Regierung schon am Wochenende über die Möglichkeit diskutiert, die Löhne für die außerärztlichen Mitarbeiter im ersten Quartal dieses Jahres anzuheben. Er sei überzeugt, dass der Streik unter diesen Umständen „gegenstandslos“ sein wird, sagte Rafila.
Doch nicht nur um Lohnerhöhungen gehe es beim Konflikt, sondern auch um ein Ende der Einstellungsstopps. Insgesamt seien über 30.000 Neueinstellungen notwendig, wobei die Spitzenpolitiker der Regierungskoalition versichert hatten, die Hälfte davon auszuschreiben. Das sei aber nicht geschehen, kritisieren die Gewerkschaften.
Das rumänische Gesundheitssystem setze sich auch mit einem erheblichen Ärztemangel auseinander, warnt zudem die Ärztekammer. Demnach seien allein in den Bukarester Krankenhäusern des Gesundheitsministeriums etwa 500 Stellen unbesetzt. Weitere 390 seien in den Krankenhäusern frei, die von der Bukarester Kommunalverwaltung getragen werden. Diese hatte letzte Woche Alarm geschlagen: Aufgrund des Personalmangels könne keine kontinuierliche Gesundheitsversorgung gewährleistet werden.