Krisengipfel in London nach beispiellosem Eklat im Weißen Haus

EU-Kommissionschefin: Europa muss dringend aufrüsten

Nach den fehlgeschlagenen Gesprächen im Weißen Haus haben sich am Sonntag europäische Staats- und Regierungschefs sowie die Spitzen von EU und NATO auf Einladung des britischen Premierministers Keir Starmer in London getroffen, um mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über die Lage zu beraten. | Foto: Präsidentschaft

London/Washington/Bukarest (ADZ/dpa) - 18 europäische Staats- und Regierungschefs, darunter Rumäniens Staatspräsident ad interim Ilie Bolojan, westliche Spitzenpolitiker sowie die Spitzen von EU und NATO sind am Sonntag in London zusammengetroffen, um nach dem schweren Zerwürfnis zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über die Lage im Ukraine-Krieg zu beraten. Die Gespräche visierten vor allem eine Stärkung der Position der Ukraine, aber auch einen Waffenruhe-Plan, an dem zurzeit Großbritannien, Frankreich, die Ukraine und weitere Länder arbeiten und der dem britischen Premierminister Keir Starmer zufolge sodann den USA vorgestellt werden soll. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte im Anschluss, Europa müsse dringend aufrüsten, während Interims-Präsident Bolojan mitteilte, dass Europa bereit sei, eine „größere Last“ zu schultern, um den Frieden auf dem Kontinent gewährleisten zu können, dieser jedoch auch die Unterstützung der USA benötige.

Davor war es im Weißen Haus bei Selenskyjs Treffen mit Trump zu einem beispiellosen Eklat gekommen: Der US-Präsident und sein Vize J. D. Vance überzogen Selenskyj vor laufenden Kameras mit schweren Vorwürfen, es kam zu einem hitzigen Wortgefecht, das Treffen endete ohne versöhnliche Note.

Europäische Spitzenpolitiker beeilten sich daraufhin, sich hinter Selenskyj zu stellen und der Ukraine ihre Unterstützung zuzusichern: „Ihr seid nicht allein“, ließ Polens Ministerpräsident Donald Tusk die Ukrainer und Selenskyj wissen, während in Bukarest Interims-Präsident Ilie Bolojan betonte, dass „die Sicherheit der Ukraine essentiell für Europas Sicherheit ist“ und man im Kampf „für unsere Werte, Freiheit und Frieden geeint“ bleiben müsse.