Bukarest (ADZ) - Der Krisenstab der Regierung für den Energiebereich ist am Wochenende infolge der extremen Hitzewelle und des damit verbundenen hohen Stromverbrauchs zusammengetreten, um Maßnahmen zu beschließen, nachdem Rumänien in den letzten Tagen massiv Strom zu Rekordpreisen importieren musste. An der Sitzung des Krisenstabs beteiligten sich neben Regierungschef Marcel Ciolacu, Vizepremier Marian Neacșu (beide PSD) und Energieminister Sebastian Burduja (PNL) auch die Chefs der Energieregulierungsbehörde ANRE, des Kartellamts sowie der großen Energiehersteller und - anbieter Transelectrica, Hidroelectrica, Nuclearelectrica, Electrocentrale București, Romgaz, OMV Petrom, der großen Energiekomplexe Oltenia und Schiltal u. a.
Energieminister Burduja hob vor allem hervor, dass während der tagelangen Extremhitze bzw. der Warnstufe Rot der Energieverbrauch landesweit mehr als tausend Megawatt über jenem eines temperaturmäßig „normalen“ Sommertags betragen hatte.
Premierminister Ciolacu betonte, dass die Extremhitze der letzten Tage die Grenzen des nationalen Energiesystems offenbart habe, und sprach sich entsprechend für massive Investitionen in Stromerzeugungs- sowie in Stromspeicheranlagen aus – letztere seien mittlerweile „wesentlich“. Die Exekutive sei gewillt, staatliche und private Energieunternehmen durch alles in ihren Möglichkeiten Stehende zu unterstützen – sowohl durch Gesetzesänderungen als auch durch Finanzspritzen im Fall von Investitionen.
Seinerseits teilte der Energieminister nach der Sitzung des Krisenstabs mit, dass Rumänien bei der EU-Kommission trotz des „Green Deals“ eine Verlängerung der Laufzeit seiner Kohlekraftwerke beantragen wird – noch seien diese nämlich „vital“ für die Stromherstellung hierzulande.