Bukarest (ADZ) - Aufruhr in der oppositionellen Reformpartei USR, nachdem Parteichefin und Präsidentschaftsbewerberin Elena Lasconi am Wochenende im Zuge des Vorwahlkampfes für das Präsidentenrennen vom Mai scharf gegen ihren parteifreien Gegenkandidaten Nicușor Dan geschossen bzw. einen höchst unglücklichen Vergleich zwischen dem amtierenden Bukarester Oberbürgermeister und dem prorussischen ultrarechten Kandidaten Călin Georgescu angestellt hatte – dieses „Trugbild des Parteifreien“ erinnere sie stark an „das Trugbild eines anderen Parteifreien, der uns angeblich alle retten will“, hatte Lasconi in einer Talkshow des Nachrichtensenders Digi 24 geätzt.
Da Nicușor Dan Gründer der Reformpartei ist und in der USR trotz seines 2017 erfolgten Austritts weiter über zahlreiche Anhänger verfügt, hagelte es in der Partei prompt Kritik an der eigenen Chefin: Der frühere USR-Abgeordnete Victor Ilie schrieb bei Facebook, ihm würden „die Ohren bluten“, wenn er Lasconi höre. Er werde aus der USR austreten, sollte Lasconi nach diesem Statement nicht sofort zurücktreten und der Parteivorstand nicht umgehend Nicușor Dan als Präsidentschaftsanwärter der USR aufstellen, so Ilie. Der bekannte Kronstädter Aktivist Radu Hossu warf der USR-Chefin vor, realitätsfremd zu sein und auf Demagogie zu setzen – ab sofort könne sie sich seine Unterstützung abschminken. Die frühere Bukarester Bezirksbürgermeisterin Clotilde Armand entschuldigte sich via Facebook bei Nicușor Dan „im Namen aller Parteikollegen, die Lasconis Meinung nicht teilen“ – dies sei keineswegs der offizielle Standpunkt der USR, sondern bloß die Meinung der Parteichefin.
Nicușor Dan selbst sagte in einer ersten Reaktion, er bleibe der USR auch weiterhin verbunden sowie ihr Partner.