„Lassen die Koalition nicht platzen, wollen jedoch Regierungsumbildung“

Rareș Bogdan rechnet mit innenpolitisch „schwierigem Herbst“

Bukarest (ADZ) - Trotz aller Spannungen und Schlagabtausche der letzten Wochen auf Koalitionsebene will der liberale Juniorpartner die Koalition vor dem Hintergrund des Kriegs vor den Landesgrenzen sowie der explosiven Lage im Nahen Osten zwar nicht platzen lassen, wünscht allerdings eine umgehende Regierungsumbildung, um „etwas Schwung“ in die Exekutive zu bringen. Wie PNL-Vize Rareș Bogdan in einer Talkshow eröffnete, ist seine Partei „mit einigen Ministern unzufrieden“, weswegen man sich mit dem Seniorpartner PSD zusammensetzen und etwas nachbessern müsse, zumal der Herbst angesichts der nahenden Wahlen ein „schwieriger“ werde. Natürlich obliege es letztlich dem Premier, eine Regierungsumbildung vorzunehmen oder nicht, als Koalitionspartner spreche man sich jedenfalls dezidiert dafür aus, sagte Bogdan, demzufolge aus Sicht der PNL sowohl Minister aus den eigenen Reihen als auch der PSD ihren Hut zu nehmen hätten.

Dass die PSD sich gegen eine Regierungsumbildung sträuben sollte, scheint indes recht unwahrscheinlich, nachdem der Vorsitzende des Landesrates der PSD, Vasile Dîncu, sie bereits letzten Monat in einer Talkshow angedeutet hatte. Über den Sommer würden zumeist die Leistungen der Minister bewertet, danach werde seines Erachtens „mit Sicherheit“ eine Kabinettsumbildung folgen, hatte Dîncu erklärt. 

Als stark angezählt gilt nach wie vor der parteifreie, jedoch den Liberalen nahestehende Finanzminister Marcel Boloș, den der Regierungschef in den letzten Wochen wiederholt gerüffelt hatte. Ciolacu selbst hatte im Mai hervorgehoben, eine Kabinettsumbildung vor allem dann ins Auge fassen zu wollen, wenn einzelne Ressortminister einen oder mehrere Meilensteine des Aufbau- und Resilienzplans (PNRR) verfehlt hätten.