Temeswar (ADZ) - Das ungarische Mitglied des Europäischen Parlaments László Tökés sagte am Samstag in Temeswar, dass der Wille der Temeswarer Bürger, sich gegen die kommunistische Diktatur zu erheben, ohne Beispiel bleibe. Auch 29 Jahre nach dem Beginn des antikommunistischen Aufstandes könne er jene Unterstützung spüren, die die mehrheitlich rumänische Bevölkerung der Stadt Temeswar ihm und seiner kleinen Gemeinde zu gewähren wusste. Es tue ihm sehr leid, dass nach der Revolution von 1989 ein nationalistischer Geist wehen konnte, der die Bevölkerung gespalten hat. Die Zukunft gehöre allerdings Initiativen wie die neue Allianz des Westens. In Siebenbürgen müsse man wieder zum Geist der Verständigung zurückfinden, von dem auch die Karlsburger Erklärung der Rumänen von 1918 getragen war. Im Sinne des hier immer gelebten Pluralismus müsse man die Zukunft gestalten, sagte der ehemalige Pfarrer László Tökés, dessen erzwungene Evakuierung am 15. und 16. Dezember 1989 die Temeswarer Bürger auf die Straße getrieben hatte.