Bukarest (ADZ) - Die Gewerkschaften im Lehrwesen haben am Montag ihren bereits in die vierte Woche gegangenen Lehrer-Streik ausgesetzt, nachdem die Regierung am Vortag ein neues Tarifangebot vorgelegt hatte, mit dem sich die Mehrheit der Gewerkschaftsmitglieder schließlich zufrieden erklärte. Das Tarifangebot sieht sofortige 25-prozentige Lohnanhebungen für alle im staatlichen Lehrwesen Beschäftigten sowie eine weitere Lohnerhöhung zum 1. Januar 2024 vor. Zuzüglich soll die Lehrerschaft bis 2027 jährliche Boni in Höhe von 1500 Lei und das außerschulische Personal von 500 Lei erhalten, während Junglehrer ab kommendem Jahr das Bruttodurchschnittgehalt verdienen sollen.
Das Tarifangebot wurde in einer Verordnungsvorlage festgehalten, die die Koalitionsregierung unter Noch-Premier Nicolae Ciucă (PNL) am Montag auf ihrer letzten Sitzung vor dem Regierungswechsel verabschiedete.
Am Sonntag waren Ciucă, sein wahrscheinlicher Amtsnachfolger Marcel Ciolacu (PSD), Bildungsministerin Ligia Deca (parteifrei) und Arbeitsminister Marius Budăi (PSD) abermals mit den Gewerkschaftschefs zusammengetroffen, um ihnen das nachgebesserte Tarifangebot zu unterbreiten – man sei bemüht, diesen Arbeitskampf endlich beizulegen, da dies das einzig verantwortungsvolle Vorgehen gegenüber den Schülern sei, hatte Ciucă anschließend hervorgehoben.
Die Exekutive verabschiedete zudem am Sonntag einen Eilerlass über den Fahrplan der anstehenden Abschluss- und Abiturprüfungen: Wie Bildungsministerin Deca mitteilte, entfallen die mündlichen Abiturprüfungen, statt denen die Durchschnittsnoten der Schüler in den betreffenden Fächern gelten werden, während die schriftlichen Abschluss- und Abiturprüfungen zwischen dem 19. und 22. Juni bzw. dem 26. und 29. Juni steigen sollen.