Bukarest (ADZ) - Die umstrittene „Steuerrevolution“ der PSD bzw. der zum 1. Januar in Kraft getretene Lohnabgabentransfer sorgt sowohl in den Reihen der Staatsbediensteten als auch bei den privatwirtschaftlich Beschäftigten für Chaos und oft geschmälerte Bezüge.
Die Chefs der größten Gewerkschaftsföderationen berichteten am Montag über weitere Einbußen, die der Transfer der Lohnabgaben von Arbeitgeber- auf Arbeitnehmerseite bewirkt hat: So hob der Chef der Gewerkschaftsföderation BNS, Dumitru Costin, hervor, dass bisher lediglich 48 Prozent der im Arbeitnehmerregister (REVISAL) erfassten Arbeitsverträge bezüglich der Aufstockung des Bruttolohns abgeändert wurden – mit anderen Worten würden mehr als 50 Prozent bzw. über zwei Millionen privatwirtschaftlich Beschäftigte zurzeit mehr oder minder erhebliche Lohneinbußen in Kauf nehmen müssen.
Im Staatssektor klagen nach Angaben von Sebastian Oprescu, Vorsitzender der Beamtengewerkschaft, rund 22.000 Mitarbeiter mehrerer Ministerien, allen voran des Außenministeriums, über zwischen 30 bis 40 Prozent zurückgegangene Saläre. Hiobsbotschaften gibt es auch im Gesundheitswesen: Wie der Chef des Bukarester Verbands der SANITAS-Gewerkschaft, Viorel Huşanu, bekannt gab, sind erhebliche Lohnrückgänge von bis zu 40 Prozent in allen Fachkrankenhäusern verzeichnet worden. Ähnliche Einbußen hatten tags davor auch Segmente der im Lehrwesen Beschäftigten, Teile des Justizsystems sowie Polizeibeamte gemeldet.
Einzig für die Parlamentsabgeordneten bleibt der Lohntag ein Freudentag, da sie sichergestellt hatten, dass ihre Diäten durch das neue Entlohnungsgesetz der Koalition nicht beeinträchtigt, sondern, im Gegenteil, um durchschnittlich 800 Lei aufgestockt werden.