Luxemburg/Wien (ADZ) - Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn hat im Gespräch mit den österreichischen Tageszeitungen „Salzburger Nachrichten“ und „Oberösterreichische Nachrichten“ (Dienstag-Ausgabe) das Veto Wiens gegen den Beitritt Rumäniens und Bulgariens zum grenzkontrollfreien Schengenraum scharf kritisiert. Dieses sei „eine Katastrophe“, wobei Migration „nichts damit zu tun“ habe. „Das sind ein paar hundert, die da kommen. Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber das ist uneuropäisch“, sagte Asselborn.
Dem luxemburgischen Außenminister zufolge macht Österreich „eine Politik, die eigentlich nicht zu Österreich passt. Es ist ein offenes Land, hat viele Touristen.“ Ihm sei bewusst, dass viele Afghanen in Österreich seien, doch heiße das noch längst nicht, „dass man alles blockieren muss, was europäisch entschieden werden soll.“
Die Behörden in Wien hatten sich bekanntlich im Dezember gegen die Erweiterung des Schengenraums um Rumänien und Bulgarien ausgesprochen und beharren seither unter Verweis auf ein angeblich unfunktionales System auf ihrem „Nein“. Zeitgleich hatte Wien allerdings grünes Licht für Kroatiens Schengen-Beitritt gegeben.