Bukarest (ADZ) – Die aus dem Wahlrennen ausgeschiedene parteifreie Präsidentschaftsanwärterin und frühere Justizministerin Monica Macovei hat am Donnerstag eine Wahlempfehlung für den Kandidaten der bürgerlichen Wahlallianz ACL ausgesprochen, nachdem Klaus Johannis bekannt gab, ihren Forderungen bezüglich der Aufrechterhaltung des Rechtsstaates „gerne“ nachzukommen und sich dafür auch verbriefen zu wollen – sie seien sowieso alle in seinem Wahlprogramm erfasst.
Macovei begrüßte Johannis’ Zusicherung und verwies ihre Wählerschaft ausdrücklich darauf, dass „Victor Ponta zurzeit die größte Gefahr für Rumänien darstellt“.
Davor hatten schon der ungarische Europaabgeordnete László Tökes sowie der im ersten Wahlgang ausgeschiedene Präsidentschaftskandidat der Volkspartei der Ungarn in Siebenbürgen (PPMT), Zsolt Szilágyi, Wahlempfehlungen für Johannis abgegeben. Anders reagierte indes der mitregierende Ungarnverband (UDMR), dessen Leitung nach Angaben von Parteichef Hunor Kelemen mit „großer Mehrheit“ beschloss, keinerlei Wahlempfehlung auszusprechen – der UDMR-Wählerschaft stehe es frei, in der Stichwahl nach „bestem Wissen und Gewissen“ abzustimmen.
Die UDMR-Führung sei zum Schluss gekommen, keine Wahlempfehlung für Johannis abgeben zu können, da dieser nach dem ersten Wahlgang „arroganterweise“ jedwelche Verhandlungen zu diesem Thema ausgeschlossen habe. Mit Victor Ponta sei man zwar zufrieden, da er sich als „seriöser und vertrauenswürdiger Partner in den Beziehungen zum UDMR“ erwiesen habe, jedoch könne man „keine einzige Stunde“ im gleichen Boot mit dem Ultranationalisten Corneliu Vadim Tudor sitzen, dessen Unterstützung sich der PSD-Kandidat letzte Tage gesichert habe und die für den UDMR „sowohl unerwartet als auch unverständlich“ sei, sagte Kelemen am Donnerstag.
Ex-Skandalmoderator Dan Diaconescu kündigte seinerseits an, Johannis keineswegs unterstützen zu wollen. Die Anhänger der von ihm gegründeten „Volkspartei - DD“ hätten die Wahl zwischen einem „Chef“ und „dessen Stellvertreter“, er empfehle ihnen daher, für „den Chef, den aktuellen Regierungschef“ zu stimmen, so der Populist.