Bukarest (ADZ) - Staatschef Klaus Johannis hat am Montag den umgehenden Rücktritt des Chefermittlers der Antimafia-Staatsanwaltschaft DIICOT, Felix Bănilă gefordert. Die Art, wie die Ermittlungen in der Causa der Mädchen-Morde von Caracal laufen würden, sei ein Paradebeispiel für „So nicht!“, sagte der Präsident am Montagabend.
Johannis verwies auf das jüngste autoritär-aggressive Verhalten der Ermittlungsbehörden gegenüber der Familie Melencu, vor allem gegenüber der Mutter des mutmaßlich ersten der beiden Opfer von Caracal, die von den Ermittlern letzte Tage buchstäblich zu einem zweiten DNA-Test, dem Mitochondrial-DNA-Test, gezwungen worden war, nachdem der erste keine Gewissheit gebracht hatte. Potenzielle Straftäter würden „mit Samthandschuhen angefasst“, mit den Opfern würde indes „hart umgegangen“, rügte das Staatsoberhaupt, das der „unter Herrn Bănilăs Leitung stehenden DIICOT“ mangelnden Professionalismus vorwarf. Es dürfe nicht sein, dass „seriöse Behörden durch inkompetente Chefs in Mitleidenschaft gezogen“ würden, so Johannis.
Bănilă, ein wenig bekannter Staatsanwalt aus Bacău, den Ex-Justizminister Tudorel Toader letzten Sommer zum DIICOT-Chef vorgeschlagen hatte, reagierte am Dienstag auf die Schelte des Präsidenten: Ein Rücktritt könne „unterschiedliche Folgen“ haben, er werde die Aufforderung des Staatschefs ernsthaft überlegen, sich mit seinen Kollegen sowie mit dem Interims-Generalstaatsanwalt hierzu beraten und anschließend einen Beschluss fassen, verlautete Bănilă.