Hermannstadt (ADZ) - Die Lage der deutschen Minderheit in Rumänien gehörte zu den zentralen Themen des Gespräches zwischen Staatspräsident Traian Băsescu und Bundespräsident Christian Wulff am Donnerstag, dem 10. November, während des offiziellen Besuchs in Berlin.
Bundespräsident Wulff würdigte, dass die deutsche Minderheit in Rumänien „fair“ behandelt wird, und fragte nach dem deutschsprachigen Unterricht sowie der Verbreitung der deutschen Sprache in Rumänien. Der rumänische Präsident informierte seinen deutschen Kollegen über das Fehlen von qualifizierten Fachkräften in den Kindergärten und Schulen mit deutscher Unterrichtssprache und bat, das Lehrerentsendeprogramm fortzusetzen, da das Fördern der deutschen Sprache auch für die Wirtschaft von Vorteil sei.
Präsident Băsescu lud den Bundespräsidenten ein, Rumänien 2012 zu besuchen, wenn sich 20 Jahre erfüllen seit der Unterzeichnung des Vertrags über freundschaftliche Zusammenarbeit und Partnerschaft in Europa. Als Mitglied der offiziellen Delegation lud der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganţ den Bundespräsidenten ein, anlässlich des Besuches in Bukarest auch Hermannstadt/Sibiu zu besuchen.
Die Problematik der deutschen Minderheit in Rumänien wurde auch im Gespräch zwischen Präsident Băsescu und Bundeskanzlerin Angela Merkel angesprochen. „Wir freuen uns, dass die deutsche Minderheit in Rumänien den Ausschlag gibt, dass wir sehr enge Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern haben. Die deutsche Minderheit ist so etwas wie eine Brücke zwischen unseren beiden Ländern“, erklärte die Bundeskanzlerin im Statement vor der Presse.
„Im Rahmen der Gespräche über das deutschsprachige Schulwesen habe ich der Bundeskanzlerin über die ausgezeichneten Ergebnisse in den Lyzeen mit deutscher Unterrichtssprache berichtet, wo unter heuer sehr strengen Bedingungen über 90 Prozent der Schüler das Abitur schafften. Weitere Themen waren die deutschen Investitionen in Rumänien, der Beitritt Rumäniens zum Schengen-Raum sowie die Zukunft der Europäischen Union“, erklärte der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganţ.