Bukarest (ADZ) – Insgesamt rund 23,5 Millionen Lei (4,7 Millionen Euro) sollen mehrere Mitarbeiter und Manager beim privaten Rentenfonds BRD Pensii veruntreut haben. Davon gehen Ermittler aus, die am Donnerstag mehrere Dutzend Wohnobjekte und Geschäftssitze von Firmen in vielen Landesteilen durchsuchten, rund 80 Zeugen oder Verdächtige befragten und massiv Beweismaterial sicherstellen. In den letzten drei Jahren haben Beschäftigte des Fondsverwalters mutmaßlich in über 700 Vorgängen unrechtmäßig Geld auf Konten von Personen aus dem Umkreis der Geschäftsführerin Alina Andreescu überwiesen. Geld landete offenbar auch auf Konten von Firmen, die eigens zum Zweck der Vermögensveruntreuung gegründet worden waren und Rechnungen für Scheinkäufe ausstellten, so die Beamten.
Im Fall wurden bis Redaktionsschluss drei Personen festgenommen, darunter die Ex-Managerin Andreescu. Eine Buchhalterin wurde unter Aufsicht gestellt. Die Ermittlungen, die sich im Moment auf 15 Verdächtige konzentrieren, liefen bereits im Mai an, nachdem die ASF auf Unregelmäßigkeiten bei der Buchführung stieß und Andreescu die Zulassung entzog. Auch zwei Vorstandsmitglieder strafte die ASF wegen Vernachlässigung der Sorgfaltspflicht mit dem Entzug der Zulassung ab. Der Fondsverwalter entließ die Geschäftsführerin und zeigte die Vorfälle an.
Sowohl BRD Pensii als auch die ASF teilten inzwischen mit, dass das Geld auf den Konten der 440.000 Versicherten nicht in Gefahr war, da die veruntreuten Beträge nur aus den fondseigenen Mitteln stammten und nicht aus den Beiträgen zur privaten Rentenversicherung. Die Aktionäre haben die Verluste gedeckt, hieß es weiter.
BRD Pensii hielt Ende letzten Jahres einen Anteil von rund vier Prozent am Gesamtnettovermögen der privaten Rentenfonds von knapp über 89 Milliarden Lei.