Bukarest (ADZ) - Eine brisante Aussage des Ministers für Großprojekte sorgt derzeit für hitzige Debatten: Der für Rumänien überaus nachteilige Bauvertrag mit dem US-Konzern Bechtel ist laut Dan Şova nämlich „unauffindbar“.
In die Bredouille brachte sich der Sozialdemokrat dabei selbst, da er die Offenlegung des bisher vertraulichen Vertrags, der den Staat letztlich 1,25 Mrd. Euro für spärliche 54 Autobahnkilometer kostete, versprochen hatte. Doch veröffentlichte sein Ressort schließlich nur einige in den Folgejahren ausgehandelte Vertragsanhänge. Den ursprünglichen 2003 von der Regierung Năstase eingegangenen Vertrag will Şova indes vergeblich beim Verkehrsressort gesucht haben. Es gebe zahlreiche Kopien, das Original sei aber unauffindbar. Laut Şova betrage der Wert des 2003 unterzeichneten Vertrags 2,2 Milliarden Euro für den Bau von 415 Autobahnkilometer, nach den 2005 ausgehandelten Vertragsanhängen steige der Preis auf fast 10 Milliarden Euro.
Auch die Opposition meldete sich zu Wort: Ex-Verkehrsministerin Anca Boagiu ließ Şova wissen, dass der Vertrag „laut geltenden Regelungen im Verkehrsressort, Referat ‘Sonderprobleme’, 2. Stock, Zimmer 58“ zu finden sei. Was Şova derzeit tue, sei „Volksverdummung“, um die eigene Mutter, die dem US-Konzern beim Vertragsabschluss als Rechtsberaterin zur Seite gestanden haben soll sowie Ex-Premier Năstase zu schützen, so Boagiu.