Bukarest (ADZ) – Alexandru Musteață, Chef des moldauischen Geheimdienstes SIS, hat mit einer Erklärung im Fernsehprogramm von TVR Moldova für Aufsehen gesorgt. Die Frage sei nicht, ob Russland eine neue Offensive Richtung Moldau starten werde – sondern wann. Der Vorstoß könnte Anfang des Jahres erfolgen, im Januar-Februar, oder auch später, im März-April. Aber aus SIS-Informationen wolle Russland jedenfalls weiter vorwärts marschieren mit dem Ziel, zur Region Transnistrien aufzuschließen. Das sei moldauisches Gebiet, sagte er. Was später kommt, welches die Pläne Russlands unmittelbar für Chișinău sind, darüber könne man diskutieren, doch der Vorstoß sei „ein echtes und sehr hohes Risiko“, meinte Musteață.
Seine Behörde relativierte die Aussage immerhin dahingehend, dass zwar das Ziel Russlands, einen Landkorridor zu Transnistrien zu schaffen, heute noch gültig sei, dass aber die Umsetzung eines solchen Plans von der Entwicklung des Kriegs in der Ukraine abhinge. Musteață selbst sprach später von einer relativ ruhigen Lage in Transnistrien, selbst wenn dort russische Truppen illegal stationieren. Man sei jedenfalls mit Transnistrien im Gespräch.
Der rumänische Außenminister Bogdan Aurescu, der sich Anfang der Woche zu einem Besuch in Chișinău aufhielt, verneinte, Informationen zu derartigen Risiken für das Nachbarland zu haben. Im Moment sei im Übrigen auf dem Kriegsschauplatz in der Ukraine zu sehen, dass der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine keinen Erfolg habe, Russland in der Defensive sei und die Ukraine eine relativ gute Position einnehme. Aurescu glaube daher nicht an solche „Konstruktionen“, die für den Augenblick die Republik Moldau in Gefahr bringen, sagte er der Presse.