Bukarest/Chișinău (ADZ) - Der neue moldauische Premierminister Dorin Recean ist am Mittwoch zu Gesprächen in Bukarest eingetroffen. Es war Receans erster Auslandsbesuch seit Amtsantritt. Auf seinem Programm standen Treffen mit seinem rumänischen Amtskollegen Nicolae Ciucă (PNL) sowie den Präsidenten der beiden Parlamentskammern, Alina Gorghiu (PNL) und Marcel Ciolacu (PSD), zudem wurde Recean von Staatspräsident Klaus Johannis empfangen. Kernthemen der Gespräche waren neben den sicherheitspolitischen Entwicklungen in Republik Moldau vor allem der Ausbau der Kooperation in den Bereichen Energie und Infrastruktur. Begleitet wurde der moldauische Premier u.a. von Verteidigungsminister Anatolie Nosatîi.
Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Recean hob Regierungschef Ciuc² hervor, dass die „Versuche zur Destabilisierung der Moldau“ durch Manipulationen, aggressive Rhetorik und künstlich herbeigeführte soziale Spannungen in letzter Zeit besorgniserregend zugenommen haben. Angesichts dieser Provokationen sicherte Ciucă seinem Gast erneut die volle Unterstützung der rumänischen Behörden zu.
Tatsächlich ist noch kein Ende der Destabilisierungsversuche der Republik Moldau in Sicht: Erst am Vortag hatten einige tausend Anhänger der oppositionellen prorussischen Shor-Partei in Chi{in²u gegen die proeuropäische Regierung und gegen Staatspräsidentin Maia Sandu demonstriert. Die Demonstranten, von denen laut Berichten der moldauischen Presse viele alkoholisiert waren, riefen „Wir sind Moldau“, „Nieder mit Maia Sandu“ und verbrannten unter Beifall und Gejohle Fotos der proeuropäischen Präsidentin. Zeitweilig kam es zu Gerangeln mit den Ordnungshütern, da die Demonstranten versucht hatten, einige Straßen zu blockieren und bis zum Regierungssitz vorzudringen.